Donnerstag, 29. Dezember 2011

Eistränen für den geliebten Führer - Kim Jong Il und das Wetter


Der geliebte Führer der Demokratischen Volksrepublik Korea soll ja die Gabe gehabt haben direkten Einfluss auf das Wetter zu nehmen und das, was sich in den letzten Tagen in Pjöngjang am grauen Himmel der grauen Hauptstadt abgespielt hat, wird diese These sicher nicht aus der Welt schaffen. Dicke Schneeflocken und Temperaturen von teilweise unter -10° haben nicht nur die sympathische Trauergemeinde dazu veranlasst dicke Wintersachen über die bibbernden und heulenden Körper zu werfen, der eiskalte Wintereinbruch macht sich vor allem sehr gut als Hintergrundbild für die Diktatoren-Beerdigung des Jahres.

Streng in Reihe angeordnete Menschenmengen in schwarzen Jacken, schwarzen Hosen, schwarzen Schuhen und schwarzen Mützen auf frischem, weißen Schnee, dazu ein Auto-Konvoi und ein überlebensgroßer, milde lächelnder Kim Jong Il - der geliebte Führer zeigt wie man sich auch nach dem eigenen Ableben gekonnt in Szene setzt und sich ganz bescheiden als Gott betrauern lässt. Dank seiner besonderen Gabe das Wetter mindestens so gut zu lenken wie sein geliebtes Volk, wird der Beerdingungs-Konvoi in den Alltime Funeral-Charts wohl noch Michael Jacksons Freeway-Konvoi zum Staples Center in Downtown Los Angeles überholen und als ewige N°1 in die die Geschichte der ganz großen Trauer-Events eingehen. Vorhang auf, the show must go on.


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