Montag, 23. Mai 2011

Cannes-Comedy mit Lars von Trier

Besser als sein Film, war nur noch die die Pressekonferenz in Cannes. "Okay, ich bin ein Nazi" sprudelte es am Ende eines lustigen Monologs aus Lars von Trier heraus und die Damen und Herren Schauspieler an seiner Seite konnten nur noch verwundert in die Kameras lächeln. Okay, das war lustig, also noch mal reinschauen und Lars von Trier genau zuhören:




"I understand Hitler but I think he did some wrong things."

"I think I understand the man. He is not what you would call a good guy but ..... I´m not for the 2nd World War and I´m not against Jews."

"Okay, I´m a nazi."


- Lars von Trier

Freitag, 20. Mai 2011

Glamourama mit DSK



Dominique Strauss-Kahn sorgt auch weiter für Schlagzeilen. Nur ein paar Tage nach der „Porsche-Affäre“ checkt er im New Yorker Luxus-Hotel Sofitel ein um die Bekanntschaft eines Zimmermädchens aus der Bronx zu machen.

Der Mann sieht einfach gut aus. Wie ein Hollywood-Star wurde der ehemalige IWF-Präsident und Fast-Präsidentschaftskandidat der Grande Nation von der New Yorker Polizei abgeführt und das Beste an der Aktion war der lässige Look des Mannes, den die Franzosen nur DSK nennen. Im blauen Hemd, silbergrauem Haar und sonnenverwöhntem Teint, zeigte Monsieur Strauss-Kahn wie man in Glanz & Ehren abgeführt werden kann, ohne dabei auszusehen wie ein schmieriger Dorf-Autohändler à la Kachelmann. Selbst die Handschellen tragen bei DSK zum glamourösen Gesamtbild bei und glänzen an seinem Arm wie ein Diamant-Ring am Finger seiner hübschen Ehefrau Anne Sinclair. Klar, dass der Mann aus Paris dann auch nicht wie der Wetterfrosch in die JVA Mannheim gebracht wird, sondern in eines der gefährlichsten und bekanntesten Gefängnisse der westlichen Welt: nach Rikers Island, der Haftanstalt mit der fast ausbruchsicheren Lage auf einer kleinen Insel im East River - zwischen Queens und der Bronx. Das hat Stil, das ist großes Kino, das hat eigentlich einen Oscar verdient.

Samstag, 14. Mai 2011

Schiff Ahoi

Auf hoher See ist es ja üblich, dass der Kapitän als Letzter das sinkende Schiff verlässt. Bei der einst so stolzen Freiheitlichen Partei Deutschlands - ja sowieso eher rostiger Fischkutter als ordentliches Schiff - ist man allerdings von solch ehrenwertem Verhalten so weit entfernt wie Guido Westerwelle von den Beliebtheitswerten seiner Kollegen. Der ehemalige Partei-Kapitän wurde in Rostock von seiner Besatzung endlich von Bord geworfen, weil auch seine letzten Fans genug vom ewigen Dauergrinsen des "borniertesten Außenministers seit von Ribbentrop" (Politologe Christian Hacke) haben, ihn aber leider nur von seinem Partei-Thron stoßen konnten. Das ist zwar besser als nichts, trotzdem aber leider nicht genug und Außenpolitikexperte Christian Hacke bleibt es auch weiterhin nicht erspart sich für seinen Außenminister schämen zu müssen:

"Westerwelle muss weg, weil er die deutschen Interessen nicht mehr angemessen vertreten kann. Und weil man sich für ihn mitschämen muss."

- Christian Hacke, Politikwissenschaftler



"Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt es einen, der die Sache regelt und das bin ich jetzt nicht mehr."

- Guido Westerwelle auf dem Bundesparteitag der FDP

Dienstag, 10. Mai 2011

Der Plagiator

So locker wie dem ehemaligen CSU-Superstar gehen ja den wenigsten Menschen lustige Lügen über die Lippen und verglichen mit den Blödsinn stammelnden Ex-Präsidenten, Ex-Vize-Präsidenten oder Ex-Vize-Präsidentschaftskandidatinnen der USA macht der sympathische Familienvater und Nachwuchs-Wissenschaftler aus Oberfranken seine Sache richtig gut.

Klar gibt es da die legendären Sätze der sympathischen White House Gang, also unvergessliche Highlights wie "I have never had sexual relations with Monica Lewinsky" (Bill Clinton), "Simply stated, there is no doubt that Saddam Hussein now has weapons of mass destruction" (Dick Cheney) oder "But obviously, we've got to stand with our North Korean allies" (Sarah Palin), aber auch KT hat uns mit seiner subjektiven Version der Wahrheit begeistert.


"Meine, von mir verfasste Dissertation, ist kein Plagiat und den Vorwurf weise ich mit allem Nachdruck von mir. Sie ist über etwa sieben Jahre, neben meiner Berufs- und Abgeordneten-Tätigkeit als junger Familienvater in mühevollster Kleinarbeit entstanden..."

"Ich werde gerne bis zum Ergebnis dieser Prüfung vorübergehend - und ich betone vorübergehend - auf das Führen des Titels verzichten. Allerdings nur bis dahin, anschließend würde ich ihn wieder füren."

- Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg


"Der Vorwurf «vorsätzlichen wissenschaftlichen Fehlverhaltens» ist berechtigt."

- Kommission "Selbstkontrolle in der Wissenschaft" der Universität Bayreuth


Donnerstag, 5. Mai 2011

Merkel freut sich

Die Kanzlerin überrascht spontan mit ihrer Sympathie für das Töten eines Menschen und setzt sich dabei souverän über grundgesetzliche Bedenken und den guten Geschmack hinweg. Sie freut sich eben und am 17.Juli ist ihr Geburtstag, dann kann sie sich wieder freuen.


"Also, ich bin heute erst einmal hier, um zu sagen, ich freue mich darüber, dass es gelungen ist Bin Laden zu töten."

- Angela Merkel, Bundeskanzlerin



"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."

- Artikel 1, Grundgesetz

Mittwoch, 4. Mai 2011

Lothar Matthäus ist fox devil´s wild

Gut, Weltmeister wird man auch ohne Fremdsprachen und "ein Lothar Matthäus spricht nicht nur kein Französisch" sondern auch echtes Westerwelle-Englisch. Als der Held der 90er im Münchener Stadion für Al Jazeera den teutonischen Fußball-Fachmann geben soll, er aber dann in letzter Sekunde doch nicht gebraucht wird, tickt der Ex-Trainer von Rapid Wien, Partizan Belgrad, der ungarischen Nationalmannschaft, Atlético Paranaense, Red Bull Salzburg, Maccabi Netanya und der bulgarischen Nationalmannschaft aus und erzählt seinen arabischen Freunden mal wo ein Lothar Matthäus jetzt sonst so wäre, ja wenn - also, wenn er sich eben nicht in München für diesen beschissenen Job ("I stay only in Munich for this fucking job tonight...") hergeben würde. Eigentlich ist er ja auch nur da, weil - "I changed my plane to make a favour for Al Jazeera" - und wäre alles normal gelaufen, dann wäre er nämlich schon längst in London und nicht im überdimensionierten Münchener Schlauchboot. Ist also alles nicht optimal gelaufen und dann war Lothar ganz schnell nicht mehr hier ("I was here")...

Montag, 2. Mai 2011

Amerikanistan

Wer hätte das gedacht: der Mob in Washington, Kabul, New York und Islamabad ist sich ähnlicher als vermutet. Die Stimme der Straße goes global - laut, fanatisch und 100% im Recht.

Seit amerikanische Autos nicht mal mehr in Detroit ihre Käufer finden, Filme made in USA nur noch in texanischen Vorstadt-Kinos das Maß aller Dinge sind und bei McDonalds echtes Fleisch von unglücklichen deutschen Rindern zu Burgern verarbeitet wird, war es höchste Zeit sich mal um neue US-Export-Produkte zu kümmern. Amerikanische PR-Strategen wären aber nicht amerikanische PR-Strategen, wenn sie nicht eine echte Marktlücken entdecken würden, die sich sogar noch glaubwürdig mit der eigenen Verfassung begründen bzw. vermarkten lassen. Für das Produkt, das die USA Corp. 2001 auf den Markt warf, wurde dann auch stilecht der schicke Markenname "Freedom & Democracy" gefunden und seitdem freut sich die zurückgebliebene Zielgruppe, zwischen Tripolis und Kabul, über die besondere Aufmerksamkeit, die ihnen von den amerikanischen Streitkräften geschenkt wird. America cares - und das hat jetzt auch positive Rückwirkungen auf die Demokratie- & Menschenrechts-Fans zwischen East und West Coast. Die haben sich nämlich genau angesehen wie der pakistanische Mob die Ermordung christlicher Ungläubiger bejubelt und versucht es ihren arabischen Brüdern in der Disziplin "Jubeln über den Tod dreckiger Feinde" gleich zu tun. Einfach raus auf die Straße, lustige Sprechchöre anstimmen, Faust ballen und los geht´s.

Party made in USA - spontanes Get-Together in Washington D.C. nach Osama bin Ladens Tod.