Donnerstag, 24. Januar 2013

Wowereit und die Faszination BER

In Berlin wird momentan der schönste Flughafen der Welt gebaut. Frei von störenden Flugzeugen, Security Checks, Passagieren und Menschenmassen kann man am BER die Faszination Flughafen in ihrer pursten Art genießen.
 
Klaus Wowereit ist seit dem 16. Juni 2001 Regierender Bürgermeister von Berlin und wie es aussieht, muss sich der schöne Klaus wohl noch mal ein gutes Jahrzehnt an seinen Sessel klammern, sollte er den BER wirklich noch einweihen dürfen.
Genau das hat er seinen Berlinern und Berlinerinnen allerdings lange versprochen: sein beeindruckender Optimismus ist wohl nur mit erstaunlicher Kenntnislosigkeit zu erklären, die er in schönen Sätzen voller Zuversicht und Tatendrang zum Ausdruck gebracht hat. Hier eine Auswahl von Wowereits schönsten Statements zum Flughafen, der vielleicht nächstes Jahr, vielleicht übernächstes, vielleicht überübernächstes Jahr, vielleicht aber auch nie oder irgendwann als überdimensionale Rollschuhbahn in Betrieb gehen wird. Hier eine kleine Auswahl der schönsten Fehleinschätzungen der letzten Jahre:

„Der Bau des Flughafens ,Willy Brandt’ in Schönefeld ist so, wie er sich bislang dargestellt hat, eine Erfolgsgeschichte...."

„Das Gefährlichste wäre jetzt, dass der Druck aus dem Kessel entweicht und so getan wird, als hätten wir unendlich viel Zeit."

"Deshalb bündeln wir alle Kräfte, um den Eröffnungstermin im Oktober 2013 einzuhalten.“

"Die Bürgerinnen und Bürger konnten sich am Tag der offenen Tür anschauen, was für ein toller Flughafen das wird."

„Wir stehen kurz vor der Eröffnung des BBI, des Willy-Brandt-Flughafens. Das war ein hartes Stück Arbeit, es gab manche Irrungen und Wirrungen, aber in den letzten Jahren haben wir gezeigt, dass wir dieses riesige Infrastrukturprojekt erfolgreich umgesetzt haben. Immerhin sind wir bei einem Bauvorhaben der öffentlichen Hand bis heute sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen.“

"Wir werden beweisen, dass drei öffentliche Eigentümer so ein Projekt bauen können."
- Wowereit und Platzeck beim Spatenstich in Schönefeld 2006

Freitag, 11. Januar 2013

Die Rettung der Welt und Karl Theodor zu Guttenberg

Karl Theodor zu Guttenberg ist angetreten, die Freiheit des Internets und ein bißchen auch die Welt zu retten. Noch lässt Superman aber auf sich warten und die "No Disconnect"-Strategie der EU macht den Dikatoren zwischen Pjöngjang, Minsk und Havanna nicht wirklich Angst.

Im November 2011 stand der ehemalige Verteidigungsminister vor den Kameras und kündigte mit großen Worten große Taten an. Guttenberg sollte als Berater der EU-Kommission weltweit einen Beitrag zur Freiheit des Internets leisten, für mehr Demokratie sorgen und ganz nebenbei diktatorische Systeme in die Knie zwingen. Das geeignete Mittel für den Mann aus Connecticut hieß "No Disconnect"-Strategie und zusammen mit anderen großen Geistern unserer Zeit sollte er diese entwickeln. Besonders in Erinnerung wird wohl aber nicht der bahnbrechende Erfolg seiner Arbeit, sehr wohl aber beeindruckende Erklärungen wie diese bleiben: 

"Die No Disconnect Strategie wird erfolgreich sein, wenn die wichtigsten Player auch bereit sind - und in der Lage sind - auch zusammen zu arbeiten und ihre Anstrengungen zu koordinieren. Solche Akteure sind, neben den EU-Institutionen, Mitgliedstaaten und Drittstaaten, nichtstaatliche Organisationen, Privatunternehmen und die Intelligence Community."

Dieses Meisterstück der guttenbergschen Rhetorik klingt selbstverständlich nach großer weiter Welt, absoluter Wichtigkeit und sicher nicht ganz unbeabsichtig auch ein bißchen nach der Rettung des Planeten. Jetzt, ein gutes Jahr später, fragt sich der interessierte Guttenberg-Fan was der Freiherr zur Freiheit beigetragen hat. Dreckige Wahrheit hat die Antwort gesucht und nichts gefunden. Die deutsch-türkischen Nachrichten berichten von "keinem Ergebnis", der Tagesspiegel davon, dass "sich nicht viel getan habe", sein Büro erklärt das Ausbleiben von Erfolgsmeldungen damit, "sein "Verständnis von der Tätigkeit eines unabhängigen Beraters ist es, diskret und ohne Öffentlichkeitsarbeit möglichst effizient im Hintergrund zu agieren".





Mittwoch, 9. Januar 2013

5 Millionen

Beweis mir, was du nicht bist. Bill Maher stellt Fragen, Dreckige Wahrheit will noch mehr wissen.

Nachdem Donald Trump während des US-Wahlkampfs Barack Obama 5 Millionen Dollar für den Beweis anbot, ein "echter Amerikaner" zu sein, kommt nun Satiriker Bill Maher in Jay Leno´s Tonight Show mit einem Gegenvorschlag daher: er vermutet, dass das New Yorker Immobilien-Großmaul der Sohn einer menschlichen Frau und eines Orang-Utans aus dem Zoo in Brooklyn ist und bietet ihm nun 5 Millionen Dollar für den Beweis ein echter Mensch zu sein.




Bill Mahers berechtigte Frage nach der ethnischen Herkunft Donald Trumps, veranlasst Dreckige Wahrheit Geldgeber zu suchen, die uns helfen ein paar Miilionen Dollar locker zu machen, wenn uns folgende 5 Beweise geliefert zu werden:

- 5 Millionen Dollar für den Beweis, dass Guido Westerwelle lesen und schreiben kann.

- 5 Millionen Dollar für den Beweis, dass Bushido keine Muschi zwischen den Beinen hat.

 - 5 Millionen Dollar für den Beweis, dass Helmut Kohl kein Kind einer menschlichen Frau und einer Birne aus einem Vorgarten in Oggersheim ist.

- 5 Millionen Dollar für den Beweis, dass Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg nicht der uneheliche Sohn Donald Trumps ist.

- 5 Millionen Dollar für den Beweis, dass Gérard Depardieu kein Kind einer menschlichen Frau und eines Orang-Utans aus dem Zoo in Paris ist.

Donnerstag, 3. Januar 2013

Besser-Schwabe vs. Jammer-Icke

"Was dem Rechten der Muslim, ist dem Linken der Schwabe", schreibt Jan Fleischhauer ganz richtig in seiner Spiegel-Kolumne und was genau der Linke nun gegen den Schwaben hat, das lässt sich sicher auch am aktuellen Bundestagsvizepräsidenten Thierse erkennen. Thierse ist nämlich, genau wie viele Schwaben, eigentlich kein Berliner. Geboren im heutigen Polen, ist der zottelige Prenzlauer Berger Lokalpatriot nach einer Kindheit und Jugend in Thüringen, erst als Student nach Ost-Berlin gekommen. Dort hat er dann wohl nicht nur studiert, sondern sicher auch gewohnt und damit wahrscheinlich auch noch urigere Ur-Berliner als er heute einer ist, ja, man muss es so sagen, weggentrifiziert. Das ist natürlich mittlerweile alles lange her, den Ausdruck Gentrifizierung gab es im Osten sowieso nicht, und Herr Thierse wurde langsam aber sicher zum vielleicht ältesten Dauerbewohner des Prenzlauer Bergs. Während seine alten Ost-Kumpels von damals mittlerweile alle in Pankow, Lichtenberg, Brandenburg oder im Westen wohnen, hat der alte Mann mit dem Bart den Absprung einfach nicht geschafft und lebt immer noch am Kollwitzplatz.
Heute wird er, der heroische Kämpfer für die Anerkennung Berliner Lebenskunst, auf seinem morgenlichen Weg zum Wecken-, Semmeln- oder Schrippenkaufen von schicken Latte Macchiato-Muttis, coolen iPhone-Daddies, stylischen 90er Jahre-Rockern und abgefuckten Sternburg-Trinkern in seinem Idyll gestört und merkt wohl an den bedauernden Blicken seiner neuen Nachbarn  wie alt er  geworden ist und wie retro sein Lifestyle, seine Frisur und seine immer ein wenig schlecht sitzenden Anzüge sind. Er merkt, dass in Berlin nicht mehr nur ranzige Fleischwurst- und Eierstullen, fettige Kett- und Currywürste oder gesundheitsgefährdende Billig- und Billigstschrippen nachgefragt werden, sondern sich still und leise - mitten in seinem geliebten Prenzlauer Berg - ein neues Publikum eingenistet hat, das anders ist als der in den 60er Jahre hängengebliebene thüringische Student. Die neuen Bewohner wollen besser essen, haben keine Lust auf Ofenheizung und wollen keine Pappe-Schrippen vom Berliner Billigbäcker, nein, die bösen Schwaben, Wessis oder wer auch immer wollen echtes Brot, leckere Wecken und Zentralheizung. Das kennt und will weder Herr Thierse noch der handelsübliche Hartz IV-Berliner und deswegen muss ich in dieser Angelegenheit sogar der baden-württembergischen SPD-Landesvize Leni Breymaier zustimmen, die da sagt: "Wir in Baden-Württemberg profitieren sehr von unseren Migranten. Auch beim Essen. Das tut den Berlinern auch gut."