Dienstag, 14. Oktober 2008

Jörg H. aus K. - mit 142 Sachen auf den Betonpfeiler



Das war es dann. Im Phaeton nach Hause gerast, kurz noch einmal auf die Überholspur, dann scharf nach rechts geschwenkt und ganz hart aufgeschlagen. Der Saubermann aus Klagenfurt, der so gerne die Stimme für die gesetzestreuen Bürger im Fritzl-Land erhob, starb mit 142 km/h auf einer schäbigen Ausfallstraße des Kärntner Landeshauptdorfs Klagenfurt. Erlaubt waren 70 km/h, hundert Meter weiter geht die Geschwindigkeitsbegrenzung dann runter auf 50 km/h, aber soweit kam er ja nicht mehr.
Warum, wieso und vor allem wie genau kam es denn eigentlich zum Super-Crash? Wie zerlegt man seinen Phaeton so radikal wie es sonst nur vollgedrönte Dorf-Jugendliche nach der samstäglichen Heimfahrt von der Großraum-Disco fertig bringen? Von Alkohol oder anderen bewusstseinsverändernden Substanzen hat man in den Tagen nach dem überraschenden Ableben des Haider Jörgs auffallend wenig gehört. Ein anständiger Österreicher macht so was ja nicht. Naja, ein Glaserl Wein vielleicht schon, aber besoffen, oder gar illegale Drogen doch sicher nicht.
Ein anständiger Österreicher fährt ja aber auch nicht mit 142 Sachen durch die 70-Zone, überholt auch noch, gefährdet das Leben anderer anständiger Österreicher und ist dann so blöd zwei Tage vor dem 90igsten Geburtstag seiner Mutter den Dienstwagen gegen einen Betonpfeiler zu setzen und das Familienfest um eine Spontan-Beerdigung zu erweitern.
Da liegt er jetzt, der Jörg, brav im Sarg, Schlips um den Hals und die Show kann beginnen. Ab Donnerstag ist er im großen Wappensaal zu Klagenfurt zu bewundern, dann muss er noch kurz zum Heiligen Requiem und schließlich zur landeshauptmännlichen Einäscherung auf den Friedhof Annabichl. God save Kärnten.

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