Montag, 12. Januar 2015

Vom Drittporsche zur Drittfarbe - FDP goes Magenta

Seit Sylvester sind erst ein paar Tage vergangen, und schon sorgt die FDP für eines der ganz großen Highlights des noch jungen Jahres 2015.

Unter dem Motto „Mut zur Drittfarbe“ macht sich die Partei selbst ein schönes Neujahrsgeschenk und zeigt eindrucksvoll, dass mehr nicht nur sprichwörtlich weniger ist. Magenta ist es also geworden, die Farbe des auf beiden Seiten des Atlantiks so unbeliebten Telekommunikationskonzerns aus Bonn, des ehemaligen Telefonmonopolisten und herausragenden Mitbegründer der Servicewüste Deutschland.
Ziel des kommunikativen Geniestreichs ist es, die FDP sympathischer und moderner wirken zu lassen, ja, es ist wahr - wärmer zu erscheinen. Das ist im Fall der freien Demokraten sicher ein guter Ansatz, kommt man doch gerade erst aus der westerwellschen Eiszeit und will mit echtem Mitgefühl und wahrer Menschlichkeit den Fehleindruck der sozialen Kälte zu korrigieren. Aber jetzt mal im Ernst: welcher Zahnarzt kauft sich einen magentafarbenen Porsche, welcher Börsenmakler streicht seine Ferienvilla am Lago Maggiore in Magenta, welcher Hotelbesitzer trägt im Golfurlaub an der Côte d´Azur magentafarbene Poloshirts? Magenta ist die Farbe der homosexuellen Unterschicht (beliebte Wandfarbe in einschlägigen Etablissements), des heterosexuellen Pöbels (beliebte Handtuchfarbe auf Mallorca) und der Lohnsklaven der Gebäudereinigungsindustrie (beliebte Farbe bei Putzutensilien). Von denen wählt doch niemand FDP, nicht mal aus Protest, zum Spaß oder um die etablierten Parteien zu erschrecken. Das ist so, als würde Porsche im Job-Center in Berlin-Neukölln den neuen Cayenne bewerben oder Humana russische Oligarchen zur Zielgruppe machen.

Gelb, blau und magenta 
- die neue sympathische und moderne FDP

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