Donnerstag, 8. Januar 2015

Paris is back #JeSuisCharlie

Je suis Charlie! Gestern ist es passiert, gestern war es soweit, endlich kam der Augenblick auf den alle frankophilen Duras-Camus-Chabrol-Voltaire-PSG-Fans lange gewartet haben. Paris gab sein Comeback als Weltstadt. Das verschlafene Riesenbaby, die Kapitale der 70er Jahre Mode, die Königin des 60er Jahre Films, die Mutter der 50er Jahre Philosophie und die unangefochtene Kunstmetropole des 19.Jahrhunderts, stand ja nicht erst seit gestern im Schatten der kühlen britischen, der coolen deutschen und der noch cooleren katalanischen Hauptstadt. Paris wurde an diesem denkwüdigen 07. Januar  durch ein paar Kalaschnikow-Schüsse wachgeküsst und tut so als wäre es nie weg gewesen. 


Echter Terror mit echter politischer Sprengkraft, drei ebenso durchgeknallte wie untervögelte Gotteskrieger, gefährliche Sozialsiedlungen soweit das Auge reicht, Millionen potentieller Terroristen und eine arische, blonde Frau, die nicht nur Papas Partei geerbt hat, sondern ab 2017 mit Hilfe von noch mehr Millionen bildungsferner Blutsfranzosen die Stadt, das Land und vielleicht den ganzen Kontinent in den Abgrund führen wird. Nicht schlecht, was wie das Drehbuch eines neuen, überambitionierten Bruce Willis´ Film klingt, ist hier Realität. Nicht nur deshalb kann man wohl ohne Untertreibung sagen, dass New York, Kabul und Pjöngjang erstmal als Traumziele erwartungsfroher Katastrophentouristen ausgedient haben und den Weg frei machen für die Mutter, deine Mudda, unser aller Mudda aller Städte: Paris. Weder die Gangster-Rapper von NTM (nique ta mêre: fick deine Mutter, Anm.d. Red.) noch DSK´s Sexualtrieb oder Hollandes gewöhnungsbedürftiger Kleidungsstil haben ähnlichen Schrecken verbreiten können und man wünscht sich die Zeiten zurück als ein Franzose noch ein Franzose war und Nicolas Sarkozy mit seiner unverheirateten Freundin und späteren Gattin turtelnd, lässig bekleidet und einer érection présidentielle durch die Wüste des muslimischen Bruderlandes Ägypten schlenderte. An dem Ort, wo sich heute höchstens 17-jährige Haupt- und Sonderschüler zu Dschihadisten ausbilden lassen, ein paar tausend Kilometer vom Nabel der Welt - also mitten im Nichts.

Die Sarkozys, die Hollandes, die Gläubigen, die Ungläubigen und die vielen anderen, die aus der Wüste kamen und den Propheten in der Wüste zurückließen, die sind jetzt alle in Paris und geben der Stadt neue Energie, neue Aufmerksamkeit und alte Größe. Paris is back, #JeSuisCharlie.

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