Samstag, 16. Januar 2010

Ö wie Österreich

Kracht: Unter Todesstrafe müßtest du wählen, ob Österreich oder die Schweiz verschwinden würde. Was würdest du dann wählen?
Bessing: Immer Österreich.
Kracht: Also, Österreich sollte verschwinden, und die Schweiz dürfte bleiben. Warum?
Bessing: Ich glaube, so würde jeder gesunde Mensch entscheiden.

(Aus New Wave von Christian Kracht)


Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen. Jeder Mensch, der schon mal da war, also in diesem Land mit dem hässlichen Ö, der weiß nur zu gut wovon Joachim Bessing spricht. Das Problem der Berg- und Tal-Bewohner scheint seit Jahrhunderten der Blick zu sein, der ja immer spätestens an der nächsten Felswand endet und die Mehrheit der Österreicher zu psychischen und vor allem intellektuellen Opfern der Geographie macht. Wie soll man offen, tolerant und weitsichtig werden, wenn man seine Städte und Dörfer seit Generationen in enge Täler quetschen muss? Die Tatsache aber, dass der Österreicher seine primitive Sicht auf die Welt mit Stolz und der gottesgläubigen Überzeugung der afghanischen Taliban in die Welt hinaus posaunt, macht dann aber doch sprachlos. Als ob Haider, Fritzl, und Kampusch nicht sowieso schon für genügend Negativ-PR gesorgt hätten, jetzt steht auch noch Haider-Nachfolger Strache und seine FPÖ (ja mit Ö) kurz davor in Wien zweitstärkste Partei zu werden und wer dieser Strache genau ist, das zeigt er uns jetzt selbst, im Gespräch mit dem kärntener Landeshauptmann Gerhard Dörfler, der ja auch Haider-Nachfolger ist, nur eben anders. Ein ganz normales Gespräch unter Österreichs Politikern, mit einem Gläschen Wein in der Hand und Sonnenbrille im gegelten Haar.


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Die Ösis sind so geil!