Samstag, 21. Januar 2012

Schlecker geht - For You. Vor Ort. Vorbei.

For You. Vor Ort. Vorbei.

Schlecker ist pleite und alle jubeln. Spiegel.de nennt es die "Quittung für den Billig-Rambo", Sueddeutsche.de bezeichnet die Drogerie-Kette als "Laden-Hüter" und Stern.de kommt in "Schleckers Misere im Detail" auf den Schlecker-Unternehmenssprecher Florian Baum zu sprechen. Der hat der Kundschaft des Billig-Rambos erst im Herbst letzten Jahres “niedriges bis mittleres Bildungsniveau” bescheinigt und mit seiner ehrlichen Sicht auf die Welt für einen echten Kommunikations-Gau gesorgt. Mit so dummen Kunden kann man eben kein Geld verdienen und da drängen sich spontan ein paar Fragen auf:
  • Was ist mit Kik, Aldi, Lidl und Norma - gehen die jetzt auch pleite?
  • Waren die Leute zu der Zeit als Schlecker noch viel Geld verdient hat so dumm wie heute, noch dümmer oder weniger dumm?
  • Ist der Gründer der Kette, Anton Schlecker aus Ehingen und 2010 laut Forbes im weltweiten Milliardär-Ranking auf Platz 362, etwa auch dumm?
  • Ist der, der möglichst billig kauft, nicht grundsätzlich dumm, weil er meistens totalen Scheiss kauft
  • Warum wollen die jahrelang geknechteten, ausspionierten, mies behandelten und schlecht bezahlten Mitarbeiter jetzt auch noch ihren Job behalten und warum sind sie nicht einfach froh, dass der Laden endlich am Ende ist?
  • Braucht man nicht sowieso Kunden mit “niedrigem bis mittlerem Bildungsniveau” für das Schlecker-Geschäftsmodell, weil intelligente Leute eh in anderen Läden kaufen?
  • Funktioniert der Kapitalismus doch? Hätte Schlecker in der DDR überlebt?

Mit Jägerzaun und trostlos wie immer - Schlecker-Filiale in Berlin


Egal wie dumm das alles sein mag, auffallend ist auf jeden Fall, dass Schlecker in die "Planinsolvenz" geht und auf diese Nachricht überall positiv reagiert wird. Niemand scheint einen Retter wie bei Karstadt, eine zweite Chance wie bei Opel oder gar einen erfolgreichen Neuanfang zu wollen.

Wer, wie fast alle Menschen in diesem Land, jahrelang beim Vorbeigehen an den hässlichen Märkten mit Brechreiz gekämpft hat, wer die ästhetische Umweltverschmutzung in den Straßen ertragen musste und wer vielleicht sogar einmal rein ging, in einen Schlecker-Markt, und die deprimierende Atmosphäre ertragen musste, für die die Schlecker-Chefs, Schlecker-Mitarbeiter und Schlecker-Kunden mit “niedrigem bis mittlerem Bildungsniveau” gesorgt haben - ja, der will den Billig-Rambo aus der schwäbischen Provinz sicher nicht mehr in seinem Kiez, seinem Viertel oder seinem Dorf sehen. Für alle, die sich schon lange von Schlecker belästigt gefühlt haben, ist heute ein guter Tag.

Tschüss Schlecker - bitte komm nicht wieder.

2 Kommentare:

SchleckerHasser hat gesagt…

Endlich sagt es einer. Ich hasse diese Läden!

Anonym hat gesagt…

Die Scheisse wird keiner vermissen